Stromspring

Im ganzen Wust der 12V-Technik könnte man fast vergessen, dass es auch noch den guten alten Landstrom gibt. Dieser kam in der Vergangenheit ziemlich unbefriedigend an Bord der ‘EigenArt’ – mit einem durch den Niedergang gelegten Kabel, alles frei fliegend. Besonders an Hafentagen mit Regenwetter von achtern war es eine wahre Freude, jedes mal beim Einstecken der Schotte  und anschliessendem Zuziehen der Luke das Kabel an die richtige Stelle zu friemeln. Jeder Fehler schlägt sich im wahrsten Sinne des Wortes direkt im Bootsinnern nieder.

Im Zuge des Elektrik-Refits habe ich nun eine 230V-Leitung vom Bereich des Schaltkastens durch einen Kabelkanal bis in den Ankerkasten gelegt, die dort nach einer einfachen Zugentlastung (hochprofessionell mit einem Kabelbinder) in einem Schukostecker endet. Und: Ja, ich habe das 230V Wechselstrom-Kabel parallel in denselben Kanal gelegt, wie die 12V-Zuleitung der Positionslampen. Ja, ich weiß, dass man das nicht tun soll. Nein, ich habe keine Bedenken deswegen 😉 Praktischerweise habe ich genug Kabel gelassen, dass in den meisten Fällen keine zusätzliche Verlängerung zum Erreichen der Versorgungssäulen notwendig ist. Landstrom legen erfolgt also in Zukunft nur noch auf dem Vorschiff aus dem Ankerkasten – römisch-katholisches Anlegen kommt ja in unseren Breiten nicht oft vor.

Auf Seiten der Bootselektrik kommt zunächst ein fest eingebauter FI-Schutzschalter zum Einsatz, der gleichzeitig die Funktion des Hauptschalters übernimmt. Dahinter sind eine schaltbare Mehrfachsteckdosenleiste und das CTEK-Ladegerät geschaltet, alles unterhalb des Schaltkastens säuberlich an das Schott montiert. Alles in allem nimmt diese Lösung nicht viel Platz weg und bietet alles, was wir brauchen. Damit ist dann auch endlich die Elektrik abgeschlossen! Halt, fast! Die vorderen Positionslampen sind noch nicht montiert – wovor es mich schon seit geraumer Zeit graust. Aber davon später mehr…