Elektrik: Einmal neu, bitte!

Ein erstes Projekt für diesen Winter steht fest: Die Elektrik. Oder vielmehr, das was da irgendwie dafür sorgt, dass sich unsere mitgeführten Elektronen bleihaltiger Abstammung in unseren wenigen Geräten abstrampeln können. Das als Elektrik zu bezeichnen ist nämlich eine Beleidigung für jede Elektrik. Ich glaube, selbst die verwendeten Bauteile und Kabel schämen sich.

Wenn es nur um Übersichtlichkeit und Wartungsfreundlichkeit ginge, wäre es ja halb so schlimm. Aber das Ganze ist auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko – bei einem Niederspannungsnetz wird geringe Potentialdifferenz eben durch Stromstärke wettgemacht. P = U * I. Und da machen sich fliegende Verdrahtung mit völlig unisolierten Klemmen und Bauteilen in Verbindung mit eindringendem Wasser und Bootsbewegungen einfach mal schlecht. Es ist schlicht das Resultat eines typischen Prozesses: Über Jahrzehnte von Laien bis weit über die Grenze der Erweiterbarkeit hinaus erweitert. Und da möchte ich mich doch bitte mit einbeziehen: Trotz besseren Wissens habe ich die letzten Jahre im gleichen Stil rumgefrickelt – immer mit der Begründung: “Da muss man sich mal richtig Zeit für nehmen”.

Und die ist jetzt gekommen. Endlich. Schliesslich habe ich ja auch eine gewisse berufliche Ästhetik bei dem Thema zu berücksichtigen. Aber es gab einfach viele gute Gründe, das Projekt zu verzögern: Z.B. sind die Instrumente so hässlich eingebaut, dass es schon gar nicht mehr hässlicher geht. Aber wenn ich das verändern will, müssen sowohl Cockpit als auch Verblendung des Niedergangs optisch renoviert werden. Arbeit zieht hier mal wieder Arbeit nach sich. Und bevor die ganze Kajüte von innen saniert war, machte es einfach keinen Sinn. Aber jetzt. Endlich. Ich bin wirklich froh, dass es so lange gut gegangen ist.