Seit Figeholm haben wir uns zwischen tausenden Inseln und Steinen verloren. Traumhaft. Unbeschreiblich. Süchtig machend. Mehr davon an anderer Stelle. Wäre da nicht ein Ende des Sommers abzusehen, wir würden einfach bleiben. Doch jetzt muss der Heimweg begonnen werden. Deshalb haben wir gestern dem wunderbaren südlichen Schärengarten Ostschwedens ‘auf Wiedersehen’ gesagt. Mit einem wehmütigen Blick zurück. Wenn auch in eine unerwartete Richtung – statt nordwärts richteten sich unsere tränenumwölkten Augen ostwärts. Ostwärts???

Ja, wer hätte das gedacht? Wenn mich noch vor kurzer Zeit jemand gefragt hätte, ob wir mit der ‘EigenArt’ jemals auf Binnenrevieren unterwegs sein werden, hätte ich ein entschiedenes “Nein, definitiv nicht! Die See ist unser Revier!” geantwortet. Wundervoll, dass sich die Dinge im Leben so schnell ändern können: Wir sind mitten in Schweden. Ja, richtig, mitten IN Schweden! Nicht ‘an’, ‘vor’, ‘in der Nähe’ oder ‘an der Küste von’. Nein, mittendrin statt nur dabei.

Was zunächst überhaupt nicht auf dem Zettel stand, dann irgendwann als scherziger Gedanke im Gewitterregen auftauchte, ist nun unser Plan für den restlichen Törn: Wir durchqueren Schweden durch den Götakanal (und den Trollhätte-Kanal und diverse Seen)! Am Ende dieser künstlichen Wasserstrasse landen wir in Göteborg und biegen dann links ab. Wahnsinn. So wird der Törn echt noch rund! An diese Möglichkeit zu denken, haben wir die ganze Zeit nicht so recht gewagt – ist das Segeln mit Kleinstkind doch seinen eigenen Regeln unterworfen. Aber Helene ist einfach ein ’natural born sailor’ – anders kann ich das nicht ausdrücken. Dankbarkeit!